Mittwoch, 2. September 2009

Tango Argentino

Ja genau, das sind Tanzschuhe! Also nicht wirklich - aber sehr tanzgeeignete Schuhe schon. Leider modern sie schon genauso lange im Schuhschrank vor sich hin, wie die gelernten Tangoschritte in meinem Oberstübchen verstauben.
Bekanntschaft mit der leidenschaftlichen argentinischen Kunst machte ich stilecht in einer Milonga in Buenos Aires. Kurz darauf schafften wir es sogar in einen richtigen Tanzkurs hier in Zürich und wir stellten uns wohl gar nicht mal schlecht an (Tango liegt dem Schweizer ja dann doch eher im Blut als hüftenschwingender Salsa oder popowackelnder Samba). Ich versuche mich wirklich krampfhaft daran zu erinnern, wie das nochmal mit dem Einkreuzschritt und der Acht war... aber irgendwie kann ich mich nur noch an den sowohl rechts- als auch linksgedrehten Walzer erinnern. Naja, im Moment sollte ich sowieso nicht tanzen sondern lernen. Also werden Tango und Walzer noch warten müssen, bis ich sowohl den Falklandinselkrieg als auch den Wienerkongress wieder getrost vergessen kann. Und solange werde ich wohl auch eher keine Tanzschuhe tragen, die kamen mir heute sowieso nur in den Sinn, weil ich den supercoolsten Tanzflashmob aller Zeiten auf Youtube sah, kamen sie mir wieder in den Sinn (leider nur die Schuhe, nicht die Schritte).

Musiktip dazu: Santa Maria (del Buon Ayre) von Gotan Project

Freitag, 7. August 2009

Non, je ne regrette (presque) rien.


Diese Schuhe haben es nun tatsächlich verdient, im Internet verewigt zu werden. Das sind nämlich die Schuhe, in denen ich ES hinter mich gebracht habe. Ich habe gefeiert in diesen Schuhen, gelacht und lieben Menschen zugeprostet. Und ich gebe zu, ich bin ein wenig melancholisch geworden in dieser Nacht. Ein wenig. In diesen Schuhen habe ich zurückgeblickt auf die ersten 30 Jahre meines Lebens und ich war versucht zu singen: "Noooon, je ne regrette rien..." Doch irgendwie sass da ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter - mit todschicken roten Lackstiefelchen natürlich - das immer wieder ein "presque" vor dem rien dazwischengezirpt hat. Denn mit dem "rien" ist es fast so eine Sache wie mit dem "jamais". Beide sind ganz schön starke Aussagen, die reiflich überlegt sein wollen. Im Rückblick denkt man hin und wieder ob vielleicht nicht doch, wenn man doch eher oder vielleicht auch später oder besser gleich gar nie? Doch 30 zu werden, ist eben auch so eine Sache. Man sieht tatsächlich auf einmal Falten im Spiegel die man 3 Tage vorher noch nicht gesehen hat. Man kuckt seinen Hintern im Spiegel an und fragt sich wo das noch hinführen soll. Man hört auf einmal ein leises "tick-tack-tick-tack...". Und angeblich soll man kurz darauf auch das erste graue Haar finden. Mir ist das (noch?) erspart geblieben. Und das Tick-tack kam natürlich von der grossen mechanischen Uhr im Wohnzimmer. Ein Erbstück der Familie. Vielleicht wird manmit 30 ja auf einmal auch vernünftig und kauft nur noch so viele Schuhe, wie man auch tatsächlich braucht? Naja, wir wollen mal nicht übertreiben!

Das Teufelchen habe ich übrigens in der Zwischenzeit mit Hilfe meiner Freundin Angie zur Strecke gebracht. Angie hat ihm ihre Harfe über den gehörnten Kopf gezogen und dazu gerufen: "Was fällt dir ein, ein Stück Musikgeschichte zu verhunzen!" Auf Angie ist in solchen Dingen Verlass. Und deswegen singen wir zwei heute immer wieder mal zusammen: "Noooon, je ne regrette rien."

Und das "presque"? Blödsinn! Die Grande Dame hatte schon recht. Rien! Rien de tout!

Dienstag, 16. Juni 2009

Alive and still kicking


Nach über einem Jahr Funkstille ist es nun an der Zeit diesen Blog wieder zu beleben. Es war eine Zeit voller möglichst unaufälliger Pumps mit flachen Absätzen und mühsamem Gestackse über einen Innenhof mit uralten, verwitterten - zwar denkmalgeschützten - aber weder zeitgemässen noch absatzfreundlichen "Bsetzisteinen". (Anm. d. Autorin: Bsetzistei ist ein schweizerdeutscher Ausdruck für Pollersteine). Eine Zeit erfüllt mit lautlosem Tippeln über Flure mit abgetretenem und zerschlissenem Linolbelag (das schicke Originalparkett war nur in den Büros der Führungskräfte zu finden).

Nach dem nun etliche Absätze durch hinterhältige Attacken bis zur Unkenntlichkeit zerschlissen wurden und mein Schuhwerk nur noch ein klägliches Echo seiner selbst ist, ist es Zeit für neue Ideen, Zeit für frischen Wind, welcher den alten Mief aus dem Kopf bläst und natürlich ist es höchste Zeit für neue Schuhe.

Und das sind sie! Zugegebenermassen nicht gerade mutig und schrill aber dafür schick, elegant und durchaus sexy. Genau richtig für den nächsten Schritt.